Kinderbetreuung: Unterstützungsangebote fürs Familienmanagement und beim Wiedereinstieg
Ohne passende Kinderbetreuung ist es für Eltern schwierig mit der Work-Life-Balance. Besonders aber für Chirurginnen und Chirurgen reicht es angesichts ihrer besonderen Dienstzeiten nicht aus, einfach irgendeinen KiTa-Platz zu bekommen: Besondere Öffnungszeiten, eine Menge Flexibilität bzw. Variabilität und möglichst weitere Komplementärangebote sind gefragt.
In Lübeck ist die betriebseigene Kindertagesstätte von den Rahmenbedingungen her bereits an die Bedürfnisse der Chirurginnen und Chirurgen angepasst: Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz auf dem Klinik-Campus und bietet lange und besonders auch frühe Öffnungszeiten an. Leider gibt es zurzeit nicht ausreichend Plätze für die große Nachfrage. Der Ausbau der UKSH-KiTa hat jedoch bereits begonnen.
Außerdem ist es notwendig, die Arbeitszeitmodelle an die jeweils genutzten Betreuungsmöglichkeiten individuell anzupassen. Wenn beispielsweise die Tagesmutter nur bis 14 Uhr betreuen kann, ist eine Teilzeitbeschäftigung mit verkürzten Arbeitszeiten an jedem Tag sinnvoll. Ist jedoch nur eine tageweise Betreuung möglich, kann eine Option sein drei bis vier Tage Vollzeit zu arbeiten und dann ein bis zwei Tage pro Woche frei zu haben. Gemeinsam mit dem/der PartnerIn muss die beste Aternative gefunden und ausgewählt werden. Hier sind zudem individuelle Absprachen mit der Klinikleitung notwendig und zumeist auch zielführend (siehe hierzu auch: Beispiele).
Mehr Flexibilität könnte auch durch (studentische) Kinderbetreuungs-„Springer“ erreicht werden. Diese Springer könnten im Bedarfsfall das Kind von der KiTa oder Tagesmutter abholen, wenn beispielsweise die Mutter länger im OP aufgehalten wird. Im FamSurg-Projekt werden verschiedene solcher Komplementärangebote erarbeitet und in einer Pilotphase getestet. Dabei ist unter anderem auch die Einrichtung einer Babysitter-Börse angedacht.
Weitere wichtige Themenbereiche sind die Schwangerschaftszeit in der Chirurgie, die Elternzeit und die Zeit des Wiedereinstiegs. Für alle drei Phasen werden Broschüren erarbeitet und Erfahrungsberichte bereitgestellt (siehe auch: Downloads bzw. Berichte).