Neues aus dem Projekt
FamSurg unterwegs bei DocSteps und DGCH-Kongress in Berlin
Zum dritten Mal organisierte der Marburger Bund 2012 seine erfolgreiche Karrieremesse DocSteps für junge MedizinerInnen im Internationalen Congress Centrum (ICC) Berlin.
Auf dieser großen Informations- und Kommunikationsplattform stellte sich diesmal auch das Projekt FamSurg gemeinsam mit dem Dezernat Personal und weiteren Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeitern am Stand des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein vor.
Es kamen viele an der Chirurgie interessierte Studentinnen an den Stand. So bekamen wir erstes positives Feedback zum Projekt. Erfahrungsberichte einiger Studentinnen aus Famulaturen und Blockpraktika machten jedoch erneut den Bedarf von Projekten wie FamSurg deutlich: Vielfach wird den Frauen sogar explizit abgeraten, sich für den Berufsweg Chirurgin zu entscheiden. FamSurg möchte den weiblichen Nachwuchs ermutigen, sich für die Chirurgie zu entscheiden. Zurzeit ist bereits einiges im Wandel und je größer die Anzahl der Chirurginnen in den Kliniken, desto eher wird sich auch etwas verändern.
Dass Familienfreundlichkeit, Work-Life-Balance und die Nachwuchsförderung auch auf Ebene der Fachgesellschaften und Berufsverbände ein großes Thema sind, zeigt das Programm des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) 2012. Veranstaltungsthemen waren u.a. "Familie und Beruf in der Gefäßchirurgie", "Work-life-Balance in der Allgemein- und Viszeralchirurgie", "Forum 'Junge Kinderchirurgie' - Ausbildung - Klinischer Alltag - 'Tipps und Tricks', "Junge Chirurgen in der DGAV / CAJC" und "Nachwuchsförderung in der Chirurgie".
DGCH-Präsident Markus Büchler sprach sich in seiner Eröffnungsrede für bessere Arbeitsbedingungen für Frauen in operativen Fächern aus. Dafür seien uneingeschränkte Kinderbetreuungsmöglichkeiten im Krankenhaus, aber auch flexible und familienfreundliche Arbeitzeitmodelle erforderlich. Büchler schlug außerdem die Anrechnung von Familienbetreuungszeiten bei der Berufung in Leitungspositionen vor: „Ich gehe gerne so weit zu fordern, dass in Zukunft eine Chirurgin mit 40 bis 45 Jahren mit zwei kleinen Kindern bei der Berufung in eine Leitungsfunktion in der Chirurgie einem gleichaltrigen oder fünf Jahre jüngeren Chirurgen bei vergleichbarer Qualifikation vorgezogen werden sollte.“, so der Präsident.
Wichtig ist es nun, die auf dem Kongress und in den bestehenden Arbeitsgruppen diskutierten Lösungsansätze auf Ebene der einzelnen Kliniken umzusetzen - und das so schnell wie möglich!